Sie hatten den Samichlais noch nie zu Besuch und möchten gerne erfahren, wie alles abläuft? Dann lesen Sie unser Samichlais-ABC. Hier haben wir alle wissenswerten Informationen zusammengestellt. Falls trotzdem noch Fragen offen bleiben, kontaktieren Sie uns doch via Mail.
Der Samichlais besucht alle Familien in Wolfenschiessen, Oberrickenbach, Altzellen und
Grafenort, die dies wünschen. Vom Baby bis zum Urururgrosi – für den Samichlais gibt es keine Altersbeschränkung.
Der Brauchtum des Samichlais stammt von zwei unterschiedlichen Legenden ab, die sich im
Verlauf der Jahre etwas vermischten:
Zum einen vom Heiligen St. Nikolaus von Myra. Geboren wurde er als Sohn einer reichen Familie. Sein gesamtes Erbe verteilte er den Armen, Kranken und den Kindern. Er heilte sogar
Kranke, bewahrte die Bewohner von Myra von einer Hungersnot und rettete Schiffe, die in Seenot gerieten. Mitte des 4. Jahrhunderts starb der Heilige St. Nikolaus, dessen Leichnam heute in Bari IT begraben sein soll.
Zum anderen von einem Klostervorsteher aus Sion, der ebenfalls Nikolaus hiess. Vor ca. 500
Jahren erschien am 6. Dezember ein Bischof Nikolaus vor den Toren der Kloster- und Domschule. Jeder Schüler musste seine guten und schlechten Taten dem Bischof preisgeben. Am Ende des Besuchs erhielt jeder Schüler ein kleines Geschenk.
Wir sind Ihnen sehr dankbar, wenn Sie das Chlais-Säckli vor dem Besuch beim Hauseingang, beim Briefkasten oder an einer anderen für den Samichlais gut sichtbaren Stelle deponieren.
Gerne besucht der Samichlais Sie bei Ihnen zuhause in der Stube oder auch im Garten.
In Wolfenschiessen ist es üblich, dass der Samichlais nebst den zwei Schmutzli von einem Ängäli begleitet wird. Aus Erfahrung nimmt der blonde Engel den Kindern etwas die Angst.
Gerne steht der Samichlais am Ende seines Besuchs für Fotos mit den Kindern zur Verfügung. Natürlich ist es auch interessant festzuhalten, wie stolz die Kinder ihr Sprüchli vortragen, aber bitte machen Sie nicht mehr als 2-3 Fotos und geniessen Sie danach den Moment lieber live.
Wir bitten Sie, die Tradition zu bewahren, dass der Samichlais als Mitbringsel ein Chlais-Säckli mit Nüssen, Mandarindli, Lebkuchen und Süssigkeiten überreicht. Für Geschenke wie Spielzeug etc. ist das Christkind (Weihnachtsmann/Father Christmas/Père Noël) zuständig. Sie ersparen sich und anderen Eltern
unangenehme Fragen wie: «Wieso hat Felix neue Lego erhalten und ich nur ein Chlais-Säckli?»
Während der Samichlais-Zeit sind unzählige Leute im Vorder- und Hintergrund tätig, damit die Saison für alle Beteiligten möglichst reibungslos über die Bühne geht. Von unserem Make-up-Artist (wie das heute wohl heisst), über die Instandhaltung der Perücken und Kostüme, dem Binden der Ruten bis zur Organisation des Iizugs, der Hausbesuche, der Schulbesuche,… sind wir um jede helfende Hand froh. Möchten auch Sie eine wichtige Rolle in dieser schönen Zeit sein? Dann nehmen Sie doch via Mail mit uns Kontakt auf.
Anstelle eines Sprüchli dürfen die älteren Kinder gerne auch ein Lied auf ihrem Instrument
vortragen.
Der Jutensack gehört zu jedem Schmutzli. Darin werden die Chlais-Säckli für die Kinder transportiert. Gerne dürfen die Kinder dem Schmutzli beim Ausleeren helfen – sofern sie sich getrauen.
Da dieser schöne Brauch keinem Kind aus finanziellen Gründen vorenthalten bleiben soll, ist der Samichlais-Besuch in Wolfenschiessen kostenlos.
Gerne nehmen wir freiwillige Beträge entgegen, um unsere Unkosten zu decken.
Die Laterne ist nebst dem goldenen Buch mit Lob & Tadel das zweite Accessoire des Engels. Sie leuchtet den weiten Weg durch den Wald, damit der Samichlais unfallfrei die Kinder besuchen kann.
Heute gehören Handy, Radio und Fernseher zum Alltag. Da der Samichlais diese Geräte im Wald nicht kennt, bitten wir Sie, sämtliche Medien während dem Besuch ausgeschaltet zu lassen. So liegt der Fokus auch ganz beim Samichlais und den Kindern.
Die Kleinkinder nutzen häufig den Besuch des Samichlais, um den Nuggi definitiv abzugeben. Da so ein grosser Schritt meistens nicht von heute auf Morgen einwandfrei funktioniert, legen wir nach dem Besuch die Nuggis wieder in den Briefkasten.
Hinter den Samichlais-Besuchen und dem Samichlais-Iizug steht eine riesige Organisation.
Bereits Monate im Voraus werden grundlegende Termine fixiert und die Details vereinbart. Vor allem die Einteilung der Routen für die einzelnen Hausbesuch-Abende ist eine grosse Herausforderung. Deshalb sind wir Ihnen sehr dankbar, wenn Sie etwas flexibel sind, was z. B. die Schlafenszeit Ihrer Kinder oder andere Gewohnheiten angeht. Denn nur so ist es uns möglich, die 60-70 Haushaltungen besuchen zu können, ohne dass plötzlich zwei Samichläuse im gleichen Quartier unterwegs sind oder eine Crew grosse Distanzen zurücklegen muss.
Der Samichlais nimmt während seinem Besuch gerne auf einem Stuhl oder auf dem Sofa Platz,
damit er sich auf Augenhöhe mit den Kindern unterhalten kann. Das Ängeli und die Schmutzlis sitzen beim Guätzli-Ausstechen und Lebkuchen-Backen schon viel und müssen deshalb nicht zwingend sitzen.
Früher war der Samichlais-Besuch stets eine Qual für die Kinder, denn nicht selten wurden Kinder in den Sack gesteckt oder mit der Rute getadelt. Doch dies ist längst vorbei! Der Samichlais und sein Gefolge sind immer freundlich zu den kleinen und grossen Gastgebern und auch der Tadel, der im goldenen Buch steht, wird auf eine spielerische Art vermittelt.
Die Rute dient als Accessoire für die Schmutzli. Sie besteht aus Haselzweigen und wurde früher
oftmals als Bestrafung eingesetzt. Heute wird sie nur noch auf Wunsch abgegeben, um die Kinder symbolisch an den Samichlais und seine Worte zu erinnern.
Auch wenn die Schmutzli gefürchig aussehen, sind sie ganz nett. Denn das Ziel ist es auf keinen Fall, die Kinder zu verängstigen.
Häufig wird der Samchlais gefragt, ob er denn noch etwas trinken möchte. Wenn es der Zeitplan zulässt, nimmt er dieses Angebot gerne an. Seien Sie aber bitte nicht enttäuscht, wenn er Ihr Angebot ablehnen muss. Denn meistens warten noch viele andere Kinder ungeduldig auf den Samichlais-Besuch.
Häufig sind die Kinder bereits Tage vor dem Samichlais-Besuch ungeduldig. Verkürzen Sie doch die Wartezeit und basteln oder malen Sie mit den Kindern eine Dekoration. Diese können Sie für die harmonische Stimmung in Ihrem Wohnzimmer verwenden oder dem Samichlais als kleines Geschenk mitgeben. Dieses wird er dann gerne in seiner Waldhütte als Dekoration aufhängen.
Der Samichlais kommt stets in der Absicht, ein Vorbild für die Kinder zu sein. Deshalb erscheint der Samichlais und sein Gefolge weder alkoholisiert noch mit einer Raucher-Fahne.
Früher war es üblich, dass der Schmutzli oder Samichlais beim Tadeln auch mal die Rute
zückten oder die Kinder in den Sack steckten. Dieser Brauch ist heute vollständig verschwunden.
Der Samichlais besucht schon seit 1950 die Kinder in Wolfenschiessen. Und jedes Kind macht mit den strahlenden Augen den Besuch zu einem einzigartigen Erlebnis.
In Wolfenschiessen ist der Brauch, dass der Samichlais mit dem Esel in die Haushaltungen kommt, nicht so geprägt wie in anderen Gemeinden. Bei uns wird die Transport-möglichkeit vom Samichlais nicht an die grosse Glocke gehängt. Wir sind jedoch jederzeit bedacht, den «Esel» etwas abseits von Ihrem Zuhause abzustellen.
Die Hausbesuche finden gewöhnlich vom 1. bis 6. Dezember statt. Je nachdem, wie das Wochenende fällt, nehmen wir noch einige Tage vom November dazu. Zeitlich finden die Besuche unter der Woche zwischen ca. 17.30 bis 20.00 Uhr statt. An den Wochenenden beginnen wir gerne schon etwas früher (ca. 15.30 Uhr), um alle Kinder besuchen zu können.
Sie möchten sich mit den Kindern auf den Samichlaisbesuch einstimmen? Gerne empfehlen wir Ihnen die Bücher von Sämi Weber aus der Reihe Samichlaus & Schmutzli.
Samichlais-Iizug
Kolpingsfamilie Wolfenschiessen
Lisbeth Näpflin
Hauptstrasse 12
6386 Wolfenschiessen
041 628 11 53
Hausbesuche
Tom Gabriel
Eyacherstrasse 1
6386 Wolfenschiessen
041 628 09 81